Amber Heard vs. Johnny Depp: Heards Anwälte beantragen Aufhebung des Urteils


Johnny Depps Hauptverteidiger gab sich in einem Statement unbeeindruckt.

Die Anwälte von Amber Heard haben am Freitag (1. Juli 2022) in einem 43-seitigen Dokument die Aufhebung des Urteils im Verleumdungsprozess gegen Johnny Depp beantragt.

Johnny Depp vs. Amber Heard: Depp-Anwältin verrät Sieg-Strategie

Fehler bei der Auswahl der Geschworenen?

In den Unterlagen argumentieren Heards Anwälte, dass das Urteil nicht durch Beweise gestützt werde. Zudem fordern sie die Überprüfung einer unzulässigen Geschworenenbeauftragung. Sie sagen: „Frau Heard bittet das Gericht außerdem, eine mögliche unsachgemäße Beauftragung von Geschworenen zu untersuchen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, die durch die Ergebnisse der Untersuchung gerechtfertigt sind.“ Weiter heißt es: „Die Informationen auf der Geschworenenliste scheinen nicht mit der Identität und den demografischen Daten eines der Geschworenen übereinzustimmen“, so laute es in dem Dokument. „Der Geschworene Nr. 15 wurde offenbar 1970 und nicht 1945 geboren“. Diese Diskrepanz werfe die Frage auf, „ob der Geschworene 15 tatsächlich eine Vorladung zum Geschworenendienst erhielt und ob das Gericht ihn ordnungsgemäß überprüft hat“, führen die Anwälte von Heard fort.


Mehr zum Thema 


Anwalt von Depp reagiert

Außerdem sei der Schiedsspruch der Geschworenen in Höhe von 10,35 Millionen Dollar gegen die Schauspielerin widersprüchlich mit der Schlussfolgerung der Geschworenen, dass es sich um beidseitige Verleumdung gehandelt hätte. 

„Mr. Depp hat keine Beweise dafür vorgelegt, dass Ms. Heard nicht glaubte, missbraucht worden zu sein“, schrieben sie im Dokument. „Daher hat Mr. Depp die rechtlichen Voraussetzungen für tatsächliche Böswilligkeit nicht erfüllt, und das Urteil sollte aufgehoben werden.“

Depps Hauptverteidiger Ben Chew äußerte sich bereits in einer Stellungnahme gegenüber „Courthouse News“. Er bezeichnete den Antrag der Aufhebung des Urteils als das „was wir erwartet haben, nur länger und nicht substanzieller“.

Das Urteil

Am 1. Juni 2022 erfolgte die Urteilsverkündung im Prozess zwischen Johnny Depp und Amber Heard. Die Geschworenen sprachen beide Parteien schuldig und verurteilten sie zu Schadenersatzzahlungen. Die Strafhöhe von Amber Heard betrug 10,4 Millionen US-Dollar. Johnny Depp musste lediglich zwei Millionen zahlen.

+++ Dieser Artikel erschien zuerst auf rollingstone.de +++