Lissie :: Catching A Tiger

Columbia/Sony Music

Weibliche Nachhilfe in Americana – mit den besten Songs, die Sheryl Crow und Stevie Nicks nie geschrieben haben.

Sie ist ein kleines, sprödes Landei, das raucht wie ein Schlot, trinkt wie ein Kerl und dem Roots-Rock dicke Eier verleiht: Lissie Maurus aus Rock Island, Illinois, eine musikalische Handlungsreisende, die seit Jahren durch die Clubs der USA tingelt, schon mit Lenny Kravitz unterwegs war und eine EP mit Billy Reynolds von der Band Of Horses aufgenommen hat. Nur um jetzt ein echtes Meisterwerk vorzulegen: Die elf Songs ihres Debüts, das von Jaquire King (Kings Of Leon) betreut wurde, sind eine Demonstration, wie vielseitig, stimmungsvoll und kantig uramerikanisches Liedgut sein kann. Denn die 28-Jährige pendelt geschickt zwischen Bluegrass, Country, Folk und Rock, setzt mal auf Bläser, Streicher, Klavier und Lo-Fi-Sounds, singt lasziver als Stevie Nicks und charmanter als Sheryl Crow und hat ein Händchen für echte Song-Dramaturgie. Egal, ob es sich um Geschichten aus dem Kornfeld („Little Lovin'“) oder eine knarzige Hommage an die Mütter aller Flüsse („Oh Mississippi“) handelt – von Lissie können sich Ryan Adams und Co. eine dicke Scheibe abschneiden.

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