The Marble Man :: Later, Phoenix

K & F Records/Broken Silence

Die neue Folkpop-Kollektion des Chiemgauers hat viel mit der Kunst des Auslassens zu tun.

Als SUGAR RAILS, das Debütalbum des Schülers Josef Wirnshofer, ein paar Monate auf dem Markt war, hat man in dem Chiemgauer eine Art Juniorpartner des nur wenige Jahre älteren Konstantin Gropper gesehen, einen Songwriter von lyrischer Präzision und ambitionierter akustischer Schwelgerei; leiser aber und heimeliger. Konstantin Gropper machte als Get Well Soon eine größere Karriere, Josef Wirnshofer machte erst einmal seine Matura und ließ seine Ideen reifen. Jetzt, knapp drei Jahre später, schickt er als Marble Man eine zweite Songkollektion hinterher, die viel mit der Kunst des Weglassens zu tun hat. Es sind lauter „Ich“-Songs, die sich auf eine große Tradition im Liederbuch des Rock und Pop berufen. Man kann Lieder voller lakonischer Beobachtungen finden, Melodien, die ihre Größe zurückhalten. Wirnshofer spielt gekonnt mit den Mitteln der Songwriterei, er lässt uns am Atmen der Musik teilhaben, am Reichtum des Sounds, am Klang eines schönen Morgens. LATER, PHOENIX muss nicht im Schatten von VEXATIONS stehen, dem jüngsten Album von Get Well Soon, Wirnshofer hat sein eigenes Revier abseits der großen Boulevards bestellt.

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