The Antlers
Green To Gold
Transgressive/PIAS/Rough Trade (VÖ: 26.3.)
Shoegaze-Americana für Veranda-Abende in der letzten Woche im September.
The Antlers existieren seit 15 Jahren und haben eine bewegte Geschichte hinter sich. Die zwei Alben aus der frühen Phase der Band aus Brooklyn kennt kaum jemand, mit HOSPICE veröffentlichten sie 2009 ein Großwerk über den Tod: Selten lagen verzweifelter Lärm und betörende Reflexion so dicht beisammen wie auf dieser Platte.
AmazonZwei Alben später erklomm die Band mit FAMILIARS den Indie Olymp, auf dem auch THE SOFT BULLETIN von den Flaming Lips oder Mercury Revs DESERTER’S SONGS zu Hause sind: The Antlers spielten nun Welthymnen für Träumer. So hätte es weitergehen können, doch dann erlitt Sänger Peter Silberman einen Hörsturz, der ihn zur Ruhe zwang. Sein Soloalbum IMPERMANENCE war eine vorsichtige Neuerfindung, kein Ton zu viel, eine verhuschte Musik, die keine schlafenden Hunde weckte.
Nun sind The Antlers zurück, doch die Vorsicht bleibt hörbar: Die Produktion verzichtet bewusst auf Wucht und Druck. Wäre diese Platte eine Woche, dann die letzte im September, ohne Hitze, ohne Stürme, die Natur entwickelt sich langsam von GREEN TO GOLD. Im Vergleich zu den älteren Alben klingen die Stücke folkiger, das große Drama bleibt aus, zu Hause ist diese milde Shoegaze-Americana auf einer Veranda, das Glas ist immer halbvoll. Wer die letzte Fleet Foxes mochte, liegt hier genau richtig.