John Dolmayan (System Of A Down): „‚Black Lives Matter‘ ist ein Propagandamittel der Demokraten“


In den vergangenen Wochen sorgte „System Of A Down“-Drummer John Dolmayan immer wieder mit kontroversen Aussagen für Diskussionen. So behauptetet er unter anderem, US-Präsident Trump sei „der größte Freund von Minderheiten“.

John Dolmayan, seit 1997 Drummer bei System Of A Down, hat in Form mehrerer umfangreicher Instagram-Posts seine problematische Meinung zu den aktuellen „Black Lives Matter“-Protesten kundgegeben. Darin bezeichnet er die Bürgerbewegung unter anderem als „ein Propagandamittel der Demokraten“.

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Begleitet wird Dolmayans Statement von einem Foto der kleinen Secoriea Turner, die am 4. Juli 2020 in Atlanta erschossen wurde, nachdem sie im Auto mit ihrer Mutter auf ebenjenen Parkplatz eingebogen war, auf dem am 12. Juni Rayshard Brooks von einem Polizeibeamten erschossen wurde. Dolmayans Behauptung: Die Achtjährige sei von einem „Black Lives Matter“-Anhänger getötet worden.

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„Der sogenannten ‚Black Lives Matter‘-Bewegung fehlte es in meinen Augen schon immer an Legitimität“, erläutert Dolmayan in einem Text unter dem Bild, „sie war schon immer ein Propaganda-Mittel der Demokraten, mit dem diese außerdem versuchen, an mehr Geld zu kommen.“ Weiterhin behauptet er: „Gemeinsam mit der Antifa hat sich BLM zum Feind der US-amerikanischen Bürger gemacht und eine Rechtlosigkeit übernommen, die von reißerischen Medien und Hollywood-Elitären angefeuert wird.“

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Tatsächlich kritisierte auch Turners Vater im Nachhinein jene Anhänger der Bewegung, die an diesem Tag anscheinend willkürlich um sich schossen und seine Tochter so um ihre Zukunft brachten. Allerdings ist sein Appell vor allem als Kritik an jenen Protestierenden zu verstehen, die die „Black Lives Matter“-Bewegung radikalisieren und als Anlass für kriminelle Gewalthandlungen nutzen.

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In der Kommentar-Spalte unter seinem Beitrag wurde Dolmayan von einigen Fans für seine Bemerkungen stark kritisiert. Ein Nutzer warf ihm vor, den systemischen Rassismus in den USA zu verharmlosen, woraufhin Dolmayan entgegenete: „Es gibt keinen systemischen Rassismus in den USA.“

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In einem weiteren Instagram-Beitrag äußerte sich der Schlagzeuger außerdem zu den derzeitigen Forderungen, sämtliche Monumente, die rassistische Figuren der US-Geschichte ehren, zu entfernen. Sein Vorschlag: „Wie wäre es, wenn wir neben bestehende Statuen von Anführern der Konföderation zusätzlich Abbilder emanzipierter Sklaven stellen, die diesen dabei geholfen haben, den Bürgerkrieg zu gewinnen?“

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In den vergangenen Wochen hat Dolmayan immer wieder mit kontroversen Aussagen für Diskussionen gesorgt. So behauptetet er unter anderem, US-Präsident Trump sei „der größte Freund von Minderheiten“ und nannte die Demokratische Partei „die wahren Rassisten.“

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Bandkollege Serj Tankian hingegen scheint sich auf der komplett anderen Seite des politischen Spektrums zu bewegen und postet immer wieder Beiträge, die dazu aufrufen, Trumps Präsidentschaft zu beenden.

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Trotz ihrer unterschiedlichen politischen Positionen verteidigte Tankian seinen Freund Dolmayan zuletzt und gab zu bedenken: „Vergesst niemals, dass nur Künstler*innen, denen etwas wirklich wichtig ist und die leidenschaftlich hinter einer Sache stehen, es riskieren würden, für die Dinge, an die sie glauben, ihre Basis zu verschrecken.“