theviewofmathematics und der Griff in die Trickkiste
Multiinstrumentalist Robert Heitmann tobt sich in seiner One Man Show musikalisch richtig aus.
Robert Heitmann ist beim ME Bandwatch kein unbeschriebenes Blatt. Vor ein paar Wochen stellten wir schon seine andere Band, die wundervoll melancholischen Krakow Loves Adana vor, bei denen sich Heitmann aufs Gitarrespielen und Soundtüfteln konzentriert. Nun hat der Mann, der ab und zu auch schauspielert, aber noch ein weiteres musikalisches Eisen im Feuer: theviewofmathematics ist eine One Man Show, bei der Heitmann nicht nur die Songs schreibt und alle Instrumente spielt, sondern auch singt.
Im Vergleich zu Krakow Loves Adana wirkt die Musik von theviewofmathematics im ersten Moment fast tanzbar. Doch obwohl es an allen Ecken fiebt und biept, und Tracks wie „Josef You’re In“ zum Mitnicken anregen, sind Heitmanns Songs auch bei diesem Projekt seltsam brüchig und introvertiert. Das ist Musik, die sich einem nicht sofort erschließt, sondern die volle Aufmerksamkeit des Hörers erfordert. Anders ausgedrückt: Wenn Krakow Loves Adana das Herz ansprechen, ist theviewofmathematics das intellektuelle Gegenstück dazu. Beide Bands bleiben miteinander verwoben.
Zu einem Film der jungen Regisseurin Carina Neubohn wird Heitmann sowohl mit Krakow Loves Adana als auch mit theviewofmathematics Musik beisteuern. Wer dem regen künstlerischen Schaffen des kreativen Tausendsassers folgen möchte, sollte regelmäßig die myspace-Seiten beider Acts checken.