MUSIK, DIE SCHWER ZU TWERK
Wayne Coyne weiß, wie das ist, wenn man nicht mehr weiß, wo die Grenzen der Wahrnehmung sind, er ist schon mit der Filmkamera geradeaus ins Hirn von John F. Kennedy gereist („Blonde Superfreak Steals The Magic Brain“), hat die besten Drogenpilzsongs des Universums geschrieben und mit seiner Band The Flaming Lips die komplette DARK SIDE OF THE MOON besucht. Jetzt hält er Kurs auf Electric Würmländ, einen bisher unbekannten kleinen Planeten, auf dem ein paar Superfreaks Frequenzen manipulieren und riesengroße Gitarrententakel bauen. Mit an Bord: Flaming-Lips-Kollege Steven Drozd (Gesang, Gitarre, Keyboards) und die Psychrocker Linear Downfall aus der Bodenstation Nashville. Die „Band“ nimmt sich glücklicherweise nicht ganz ernst, weder die Sache mit dem Twerken (den Hintern rhythmisch hochkriegen) im Album-Titel noch die Geschichte mit der Musik. Der Yes-Zehnminüter „Heart Of The Sunrise“ verwandelt sich bei den Electric Würms in eine Echopop-Fantasie und eine Miles-Davis-Referenz in einen Horrortraum von Black Sabbath. Acid-Spinnereien der schöneren Art. Krautrockverätzungen. Kopftanzrock. **** 1/2