Kino


Iron Sky

von Timo Vuorensola, Finnland, Deutschland, Australien 2012

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mit Julia Dietze, Götz Otto, Udo Kier

Heil Kortzfleisch: Diese Satire fletscht zwar die Zähne, beißt aber nicht richtig zu.

Nazis auf dem Mond! Wenn es vier Wörter gibt, die einem Filmgeek den Mund wässrig machen, dann diese. Das Gute daran: Über weite Strecken ist das finnische Projekt, das durch eine „Star Wars“-Parodie auf YouTube entstanden ist, und knapp eine Million Euro des 7,5-Millionen-Euro-Budgets mit Hilfe von Crowd Financing auf die Beine stellte, genauso trashig wie erhofft und visuell überaus berauschend, wenn sich die Nazis von der dunklen Seite des Mondes nach 74 Jahren wieder Richtung Erde bewegen. Und doch hätte man sich den Film etwas respektloser gewünscht: All die schönen Effekte und Designs bleiben im luftleeren Raum hängen – wenn schon Naziploitation, dann bitte richtig. Start: 5. April

Russendisko

von Oliver Ziegenbalg,

Deutschland 2012

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mit Matthias Schweighöfer, Friedrich Mücke, Christian Friedel

Der Himmel über Berlin: Junge Russen suchen Heimat, Freundschaft und die Liebe.

Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein, weshalb eine Schaukel über Berlin zum Sinnbild wird in „Russendisko“, der Verfilmung des Romans von Wladimir Kaminer über das wilde Berlin nach dem Fall der Mauer – ein Moment, dem hier mit einem Großstadtmärchen ein Denkmal gesetzt werden soll. Auf kuriose Weise wirkt das Regiedebüt von Oliver Ziegenbalg wie eine Fortsetzung von „Friendship!“, der auch aus seiner Feder stammt und ebenfalls Matthias Schweighöfer und Friedrich Mücke als Freunde in eine neue Welt schickt. Hier kommen ein paar hübsche Mädchen dazu und so viele Anekdoten, wie man in 100 Minuten packen kann. Start: 29. März

Battleship

von Peter Berg, USA 2012

ohne Bewertung

mit Taylor Kitsch, Alexander Skarsgård, Rihanna

So spielt man Schiffe versenken, wenn man 200 Millionen Dollar übrig hat.

Einmal in derselben Liga spielen wie Michael Bay, J. J. Abrams und Jon Favreau, das wollte Peter Berg, Hollywoods bester unentdeckter Regisseur, als er bei Hasbro vorsprach und erklärte, er wolle „Schiffe versenken“ verfilmen. Als großes Popcorn-Effektspektakel, in dem die Navy einziger Rückhalt der Menschheit bei einer Alien-Invasion ist. Das sich vor dem Militär verneigt, den versehrten Heimkehrern aus Amerikas Kriegen ein Denkmal setzt – als würde in „Transformers“ das Herz von William Wylers „Die besten Jahre unseres Lebens“ schlagen. Das purer Oberflächenreiz sein will, mit Taylor Kitsch, Rihanna und Alexander Skarsgård in den Hauptrollen, und doch so persönlich, wie es ein Film mit 200 Millionen Dollar Budget sein kann. Start: 12. April

The Grey

von Joe Carnahan, USA 2012

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mit Liam Neeson

Of Wolf and Man: Liam Neeson bekommt die Kälte von Alaska zu spüren.

Als er vor zwei Jahren Deutschland bereiste, um „Das A-Team“ zu bewerben, erzählte Joe Carnahan mit leuchtenden Augen von seinem Traumprojekt: einem Survivaldrama im ewigen Eis von Alaska über eine Gruppe von Ölbohrern, die nach einem Helikopterabsturz im Terrain von Wölfen landen, die unerbittlich Hatz auf jeden Eindringling machen. Er berichtete von der Herausforderung, den Film unter widrigen Umständen und bei minus 25 Grad zu drehen. Und dass er Schauspieler finden müsse, die sich dem aussetzen wollen. Liam Neeson, Carnahans Hannibal in „Das A-Team“, saß daneben, nippte Wein und nickte. Dass es ein Bewerbungsgespräch war, wissen wir jetzt: Neeson ist der Anführer der Männer, die ums Überleben kämpfen, in einem Film, der so unerbittlich und unnachgiebig ist wie beschrieben. Gut so. Start: 12. April