Einer dieser 6 Songs wird Deutschland beim ESC 2018 vertreten
Am 22. Februar wird offiziell entschieden, wer Deutschland 2018 beim ESC vertreten wird. Wir haben die sechs zur Wahl stehenden Songs vorab für Euch zusammengestellt.
Holt den billigen Sprudel-Fusel schon mal heraus, am Donnerstag dürfen eingefleischte ESC-Fans vorglühen. Denn am 22. Februar zeigt die ARD den deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest (ESC), der in diesem Jahr am 12. Mai in Portugals Hauptstadt Lissabon stattfindet.
Wie bereits im Vorfeld angekündigt wurde, hat sich einiges am Modus geändert. Die Songs der Teilnehmer wurden demnach in einem mehrtägigen Songwriting-Camp geschrieben, das Ergebnis nun in einer großen Pressekonferenz am Dienstag verkündet. Wir haben die Songs für Euch unter die Lupe genommen.
Xavier Darcy: „Jonah“
Musik und Text: Xavier Darcy, Loren Nine Geerts, Axel Ehnström, Thomas Stengaard
Hmm, ja, das hätte auch ein neuer ESC-Beitrag der dänischen Olsen Brothers werden können. Die haben mit „Fly On The Wings Of Love“ zwar immerhin vor 18 Jahren den Wettbewerb in Stockholm gewonnen, allerdings kommt uns das heutzutage ein wenig aus der Zeit gefallen vor.
Ivy Quainoo: „House On Fire“
Musik und Text: Jörgen Elofsson und Ali Tamposi
Okay, zuerst die Fakten: Jörg Elofsson ist Schwede – und die können Pop. Außerdem hat er bereits Songs für Britney Spears und Kelly Clarkson geschrieben. Genauso wie die Amerikanerin Ali Tamposi, die hat sogar eine Beyoncé-Connection. Der Song für Ivy Quainoos eventuelle ESC-Teilnahme klingt wie ein typischer Ivy-Quainoo-Song. Solider, gut gemachter Pop. Damit muss man sich nicht schämen.
Ryk: „You And I“
Musik und Text: Rick Jurthe
Die einzige Eigen-Eigen-Komposition. Rick Jurthe, der als Künstler unter dem Namen Ryk auftritt, hat dieses etwas kitschig-pathetische Stück geschaffen. Vielleicht hat „You And I“ genau das richtige Inszenierungs-Potenzial für einen ESC: Vielleicht sollten wir mal richtig auf die Kacke hauen, mit Akrobaten, Windmaschine, Nebel und eben Ryk am Piano.
Michael Schulte: „You Let Me Walk Alone“
Musik und Text: Michael Schulte, Thomas Stengaard, Nisse Ingwersen, Nina Müller
Sind wir hier beim „The Voice“-Finale oder was? Michael Schultes Resultat des Songwriting-Camps klingt wie eine dieser Star-Kooperationen in der letzten „The Voice“-Folge, vielleicht mit Chris Martin zusammen eine schöne Ballade ausgetüftelt oder doch mit Ed Sheeran? Gut, zwei Gingerheads auf einer Bühne wären vielleicht etwas zu viel. Nett, aber nicht ESC-kompatibel. Aber wir netten und lieben deutschen ESC-Vorentscheid-Gucker finden das bestimmt ganz schön.
Natia Todua: „My Own Way“
Musik und Text: Loren Nine Geerts, Ricardo Bettiol, Martin Gallop, Jaro Omar
Eine Möchtegern-Hippie-Version von Amy Winehouse, die einen Nachhilfekurs in ESC-Pathos verpasst bekam? Oder hat man das mit osteuropäischen Wurzeln doch auch ein wenig intus? Auf jeden Fall liefert Natia Todua das aufwendigste Video in dieser Liste ab. Ändert nichts daran, dass ihr Song eher so lala ist.
voXXclub: „I mog Di so“
Musik: Merty Bert, Mike Busse, Philipp Klemz, Lennard Oestmann
Text: Joe Walter, Philipp Klemz, Martin Simma, Merty Bert, Mike Busse
Ehrliche Worte der Autorin dieser Zeilen: Ich. konnte. mir. das. nicht. bis. zum. Ende. anhören. So. Das ist einfach zu viel von allem. Zu viel „Liebe“, zu viel „gute Laune“, zu viel „Glück“ – wenn ich „I mog di so“ von voXXclub höre, dann frage ich mich, ob die fünf Bandmitglieder nicht in Wahrheit ziemlich traurig sind. Möglicher Vorteil: Wenn die zum ESC für Deutschland reisen, sind wir wenigstens mal wieder die irren Chaoten. Ganz ohne Stefan Raab.