5 Gründe, warum „Westworld“ die beste neue Serie des Jahres ist
Kurz vor dem Ende der ersten Staffel ziehen wir ein Fazit zu „Westworld“. Der potenzielle „Game of Thrones“-Nachfolger wird den hohen Ansprüchen gerecht. Hier sind einige Gründe dafür.
Seit Anfang Oktober läuft auf HBO und in Deutschland auf Sky der designierte „Game of Thrones“-Nachfolger „Westworld“. Der Vergleich zu der Fantasy-Serie kam schnell auf, weil „Westworld“ mit einem Budget von knapp über 100 Millionen Dollar ähnlich aufwendig produziert ist. Und weil die Show ebenso wenig mit Nacktheit und Gewalt geizt.
Die Sendung, von der bisher acht Episoden der ersten Staffel liefen, wirft ähnlich viele Fragen auf wie es damals „Lost“ tat. Zwei Episoden bleiben noch, dann ist die ersten Staffel um den futuristischen Vergnügungspark, in dem Menschen Abenteuer mit Robotern erleben können, vorbei. 2018 kommt dann die zweite Staffel.Für diejenigen, die noch nicht bei „Westworld“ eingestiegen sind, haben wir einige schlagkräftige Argumente zusammengetragen. Denn die HBO-Show ist nichts weniger als die beste Serie des Jahres.
1. Wissen und Unwissen
„Westworld“ hat mehrere Handlungsstränge, manche spielen in der fiktiven Westernwelt, manche in dem Unternehmen, das den Vergnügungspark wartet und verwaltet. Der Zuschauer folgt also entweder Robotern, deren Erinnerungen regelmäßig gelöscht werden, oder Wissenschaftlern, die die Roboter programmieren und sich wie Gott aufführen. Die Roboter wissen nicht, dass sie keine Menschen sind, wodurch der Zuschauer in diesen Szenen oft einen Wissensvorsprung gegenüber den Charakteren hat. Wenn allerdings Anthony Hopkins als Erfinder des Parks die Fäden in der Hand hat, ist man als Betrachter in Bezug auf seine Absichten im Unklaren. Es entsteht ein so noch nicht dagewesener Wechsel zwischen Spannung und Neugierde, den derzeit nur „Westworld“ zu bieten hat.
2. Anthony Hopkins
Es ist ja schon einige Jahre her, dass Anthony Hopkins eine wirklich bedeutende Rolle gespielt hat. Zuletzt ging er in „Noah“ unter und schlafwandelte durch die „Thor“-Filme von Marvel. In „Westworld“ spielt er Robert Ford, den Erfinder des Western-Freizeitparks. Und in dem hat Hopkins Geheimnisse und persönliche Erinnerungen versteckt. Ford ist das Zentrum der Serie, ein Genie mit beängstigender Ruhe und Selbstsicherheit. Allein für seine Performance lohnt sich das Einschalten. In einem Video-Essay auf YouTube wurde eine Szene mit Hopkins analysiert, in der er die ganze Palette seines Könnens zeigt:
3. Die Serie hat (noch) kein klares Ziel
Kurz vor dem Ende der ersten Staffel ist vieles klar: Der Park ist riesig und voller Geheimnisse, Verschwörungen ranken sich um die Technik, mit der die Roboter zum Leben erweckt werden. Allerdings weiß man als Zuschauer noch nicht, wohin die Handlungsstränge überhaupt führen sollen. In „Game of Thrones“ wollen alle den Thron, klar. Das Ziel in „Lost“: Weg von der Insel. Kevin Spacey will in „House of Cards“ solange an der Macht bleiben wie möglich. Aber was ist der Zweck der „Westworld“-Geschichte? Bisher noch nicht eindeutig formuliert, die Serie kann sich noch in viele verschiedene Richtungen entwickeln.
4. Der Look
Die Serie hat zwei wichtige Schauplätze. Ein futuristisches Labor voller Technik und Operationsräume für Roboter. Dazu die riesige Westernwelt inmitten von Canyons und Wüstenlandschaft. Beide Settings sehen hervorragend aus, Ausstattung und Setdesign sind auf Kinoniveau. Zwar kostet „Westworld“ unverschämt viel Geld, man sieht aber, wofür die 100 Millionen Dollar geflossen sind.
5. Thandie Newton
Die Karriere von Newton kam nie so richtig ins Rollen, vor „Westworld“ war die Schauspielerin eher aus Nebenrollen in L.A.Crash oder „Mission: Impossible II“ bekannt. Jetzt spielt sie sich als Maeve mehr und mehr zum Star der Serie. Maeve ist ein Roboter im „Westworld“-Park und hat Erinnerungen an ihre ermordete Tochter. Und das, obwohl sie eigentlich überhaupt keine Erinnerungen haben dürfte. Newton spielt den ersten Roboter, der ein vollständiges Bewusstsein entwickelt, und wirkt dabei emotionaler als die meisten der Labormitarbeiter, die an ihrer Reparatur scheitern. Und obendrein ist Newton in der Hälfte ihrer Szenen komplett nackt – mutiger geht es kaum.