5 Gründe, warum sich der Besuch beim c/o pop Festival in Köln gelohnt hat
In der wohl letzten heißen Woche des Jahres fand in Köln vom 24. bis 28. August 2016 zum 13. Mal das c/o pop Festival statt. Wir haben für euch fünf Gründe zusammengestellt, warum sich die Reise nach Köln für das fünftägige Festival gelohnt hat.
1. Lokale Acts
Während andere Showcase- und Stadt-Festivals wie jüngst das Berliner Pop-Kultur Festival wegen zu weniger lokaler Acts kritisiert werden, kann sich das c/o Pop nicht nachsagen lassen, den Nachwuchs aus der eigenen Stadt zu vernachlässigen. Neben Namen wie Boy, Jake Bugg und Edward Sharpe And The Magnetic Zeros fanden sich zahlreiche Bands aus Köln und Umgebung im Line-up. Für die Förderung des Nachwuchses wurde in diesem Jahr zum mittlerweile fünften Mal der popNRW-Preis verliehen. In der Kategorie „Outstanding Artists“ gewann das Kölner Elektro-Pop-Duo Coma, in der Kategorie „Best Newcomer“ die Band Giant Rooks aus Hamm. Und dass sie den Preis verdient haben, bewiesen die beiden Bands am Samstagabend vor dem schweißgetränkten Stadtgarten-Publikum. Obwohl Coma nur als „Special Guest“ im Programmheft angekündigt worden sind, riss das Kompakt-Duo wohl das größte Publikum zum Schwoofen mit.
Teaser c/o pop Festival 2016
c/o pop Festival 24-28 August 2016 w/ UNDERWORLD, BOY, JAKE BUGG, EDWARD SHARPE AND THE MAGNETIC ZEROS, OK KID, BLOOD RED SHOES, LOCAL NATIVES, ZUGEZOGEN MASKULIN, HINDS, A-WA, THE INTERNET, ORACLES, LOVE A, ISOLATION BERLIN, DRANGSAL, AND MANY MORE Presented by TIMESCOPE FILMS www.timescopefilms.com
2. Gratis-Kultur
Während man neben einem normalen Festivalticket Einzeltickets für die großen Konzerte erwerben musste, konnte man genauso viel Musik auch gratis erleben. Mit den beiden Veranstaltungen Chic Belgique und Super-Samstag gab es rund um das schicke Belgische Viertel zahlreiche Konzerte von über 50 jungen Bands aus Deutschland, wie zum Beispiel Vimes, Kytes und Wyoming. Und nicht nur der Eintritt war kostenlos, in den Locations, die von Plattenladen über Brillenladen bis Open-Air-Bühne reichten, gab es häufig auch kostenlose Getränke oder Eis für die Besucher. Damit dürfte das c/o pop zum wohl großzügigsten Festival überhaupt gehören.
3. Außergewöhnliche Locations und Konzerte
Aber auch die regulären, kostenpflichtigen Veranstaltungen des Festivals scheuten weder Mühe noch Kosten. Für so einige Events wurde ein außergewöhnliches Konzept kreiert, was Musik und Wahl der Konzert-Location anbelangt. So wurde die Veröffentlichung des jüngsten „Kompakt Total“-Samplers des Kölner Techno-Labels im Gloria-Theater gefeiert. Nicht nur die Location war hier außergewöhnlich, auch dass sämtliche Kompakt-Künstler wie Kölsch, The Field, Hunter/Game und Weval allesamt ein Live-Set (teilweise mit Visuals) präsentiert haben, dürfte so manchen Raver an dem Abend verzaubert haben.
Während im Viertel Ehrenfeld „normale“ Konzert-Locations wie der Clubbahnhof, YUCA und die Live Music Hall bespielt worden sind, fanden sich neben dem Gloria auch in der Innenstadt zwei weitere besondere Locations: Der Klaus-von-Bismarck-Saal im Funkhaus des WDR am Wallrafplatz bot Platz für Konzerte von Bands wie Local Natives und Mouse On Mars, die Philharmonie Köln war Schauplatz der Konzerte von Jake Bugg und Edward Sharpe And The Magnetic Zeros. Während Local Natives ihr Live-Set im Klaus-von-Bismarck-Saal aus alten Indie-Songs mit poppigeren Liedern aus dem am 09. September erscheinenden Album SUNLIT YOUTH unterfütterten, bot das Düsseldorfer Elektro-Duo ein verschwurbeltes Set aus Klassik und Elektronik mit Ambient-Attitüde.
4. Vielfalt beim Line-up
Wer das c/o pop Festival im Netz sucht, wird garantiert auf die Wikipedia-Definition stoßen, die das c/o als „Musikfestival für elektronische Popmusik“ bezeichnet. Dabei hat das fünftägige Events weit mehr zu bieten als nur Elektro-Pop, was sich schon an den Headliner-Namen von Jake Bugg, Boy bis hin zu OK KID liest. Die Vielfalt an Genres wurde auch bei den mittelgroßen Bands gewährt, so fand sich von Wave-Pop (Drangsal, Lea Porcelain), Garage Rock (Hinds, Oracles) bis hin zu Rap (Yung Hurn, Zugezogen Maskulin) fast jedes Genre im Festivalprogramm.
Neben vielen deutschen Bands bot das Festival mit der c/o pop Convention in diesem Jahr auch wieder Programmpunkte für Fachpublikum aus dem Musikgeschäft. Neben Panels, Keynotes, Präsentationen und Workshops gab es zudem Showcases der Länder Niederlande und Dänemark sowie ein öffentliches Showcase der GEMA.
Dass die Dichte an großen Namen sich in diesem Jahr etwas kleiner las als in den vergangenen Jahren, hing damit zusammen, dass die eigentlichen Headliner Underworld und The Shins ihren Open-Air-Auftritt im Mediapark absagen mussten. So fiel der Sonntag als letzter Festivaltag mit Edward Sharpe and The Magnetic Zeros leider etwas mau aus. Ein Trostpflaster gab es dennoch: Als Geheim-Headliner traten AnnenMayKantereit am ersten Festivaltag im Stadtgarten zugunsten der Initiative „Integration schaffen wir“ auf.
5. Die Stadt selbst
Auch für Nicht-Kölner lohnt sich der Besuch beim c/o pop, denn das Festival vereint so ziemlich alles, was an Köln lebens- und liebenswert ist. Und dazu zählen neben Kölsch und Cornern vorm Büdchen eben auch die zahlreichen Konzert-Locations, die – genau wie Köln – weder zu groß noch zu klein und fest im Bewusstsein der Stadt verwurzelt sind. So wurde während der c/o pop Convention eine Studie veröffentlicht, die den Einfluss der Kölner Musikszene auf die Wirtschaft zeigt. Mit vier Millionen Besuchern und 8000 Veranstaltungen pro Jahr bietet die Rheinmetropole einen guten Nährboden für Musikliebhaber, die ihr alljährliches Kultur-Highlight in der c/o pop finden.