„4’33“ von John Cage, vorgetragen mit einem Kühlschrank
Die bekannteste Arbeit des Experimentalkünstlers und Musikers John Cage „4’33”“ erzeugt wieder den Klang der Stille. So hat der US-amerikanische Sound-Künstler Ken Montgomery („Gen Ken“ Montgomery) das „Happening“ aus dem Jahr 1952 erneut „vertont“ - mithilfe eines Kühlschranks.
Bei dem Experiment von Cage handelte es sich um die Erforschung der totalen Abwesenheit von künstlich erzeugtem Sound. Vier Minuten und 33 Sekunden lang stand ein Musiker auf der Bühne, ohne eine einzige Note im klassischen Sinne zu spielen. Beginn und Ende der Performance wurden beispielsweise durch das Öffnen und Schließen des Klavierdeckels gekennzeichnet.
John Cage zählt zu den größten Einflüssen Montgomerys. Bei seiner Adaption von „4’33”“ öffnet und schließt er erst die Kühlschranktür, dann den Gefrierschrank. Katzenliebhaber haben auch Grund zur Freude: „Nimbu“ macht einen Spontanauftritt und sorgt für eine unterhaltsame Zäsur.
John Cage gilt als einer der einflussreichsten Vorreiter der Jugend- und Kunstbewegung der Sechzigerjahre und definierte die Grundidee der sogenannten „Happenings“. Cage testete die Grenzen herkömmlicher Klänge und Musik aus. In seinem Manifest „The Future of Music: Credo“ schrieb er:
„Wir hören beinahe immer Geräusche, wo auch immer wir gerade sind. Wenn wir sie ignorieren, stört es uns. Wenn wir zuhören, finden wir es faszinierend.“
Wie viele seiner Generation strebte Cage nach einer musikalischen Revolution. Klang erzeugte er nicht nur mit Instrumenten. So kamen schonmal Haushaltsgeräte und Werkzeuge zum Einsatz: Hauptsache es erzeugte eine Form von Geräuschen. Später beschäftigte er sich mit deren Absenz.