16 Horsepower: Paint It Black


„Folklore“ ist schwarz. Nicht nur das Cover des neuen Horsepower-Werks, auch die Musik. David Eugene Edwards produzierte in Colorado kein banales Lakritz-Konfekt für die Ohren. Er ritt das Trio tiefer hinein. Bis in die dunkelsten Sphären der Seele. Morbide, sakrale Sounds, und wo sich der Nebel lichtet, ertönt Gospel. „Unsere Alben sind voller verschiedener Farbtöne. Jede Farbe ist ein Hinweis auf den Inhalt“, erklärt Edwards: „‚Folklore‘ ist sparsam instrumentiert. Einiges darauf ist traurig, melancholisch. Aber meine Songs sind einfach Songs, sie haben nicht die Kraft, Sünden fortzuspülen, Zweifel zu unterdrücken. Solche Dinge kann nur Christus. Die Songs helfen mir, während ich sie komponiere, mich selbst mit all meinen Sünden und Zweifeln zu entdecken und auf den richtigen Weg zu bringen.“ Edwards‘ Gefühle sind im Glauben verankert, er besucht regelmäßig die Kirche. Während der Konzertreisen (z.B. 30.08. Hamburg; 04.09. Berlin) liest er in der Bibel. Musikalisch interpretiert er nunmehr die Carter Family und Hank Williams neu. Auf der Bühne gerne auch mal Joy Division („24 Hours“). Doch nicht alles ist schwarz im künstlerischen Kosmos des Amerikaners. Vor einigen Monaten erschien das Solo-Album „Woven Hand“ unter eben diesem Projektnamen. Fun statt Moll.