10 Dinge, die ihr noch nicht wusstet über: Alligatoah
Ihr seid Fan des Rappers? Dann schaut doch mal, ob ihr diese Infos schon auf dem Schirm hattet.
Bei diesem Mann handelt es sich quasi um ein Drei-in-Einem-Produkt, aber Achtung: Seine Taktik heißt Verwirrung! Manchmal geht er mit Seemännern auf Weltreise zu den Pyramiden, an anderen Tagen zieht er sich in seiner Mühle zurück, um bewusstseinserweiternde, euphorisiernde Zustände zu erreichen … Manchmal auch durch Erwachsenen-Bildstreifen. Ihr habt keinen Plan, worum es geht? Dann solltet ihr euer Alligatoah-Wissen dringend hier auffrischen!
1. Das Terror-Trio
Hinter vielen von Alligatoahs (mit bürgerlichem Namen Lukas Strobel) Hits steht nicht nur er selbst – oder doch? Mit an den Werken beteiligt sind auch das fiktive Terroristen-Duo Rapper Kaliba 69 und Produzent DJ Deagle, deren Namen häufig in den Adlips auftauchen. Nur, dass sich hinter den beiden auch Alligatoah verbirgt. Es sind Alter-Egos des Künstlers, die er sich ausgedacht hat, um sich nicht so einsam zu fühlen.
2. Ab in die Savanne
Den Release seiner EP SCHLAFTABLETTEN ROTWEIN V wollte Aligatoah mit einem Live-Konzert feiern. Aber er wäre ja nicht er selbst, wenn es ein ganz normaler Gig, mit ganz normaler Location und ganz normalem Publikum wäre. Also ist der Rapper nach Kenia gereist und hat sein Album in der Savanne performt – komplett alleine, ohne Crowd. Immerhin im Stream auf Apple Music hat er seine Fans an der Show teilhaben lassen, mittlerweile ist sein Wüsten-Auftritt auch auf YouTube verfügbar.
3. Lukas, der Pyramidenbauer
Die Musikbranche ist kein einfaches Pflaster. Viele Artists haben sicherlich schonmal über einen Plan B nachgedacht, falls es doch nicht mehr so gut laufen sollte – so auch Alligatoah. Statt aber auf einen klassischen Beruf zu setzen, wäre er lieber Pyramidenbauer. Ganz richtig gelesen, der Rapper würde gerne „einfach mal Steine schleppen, so was richtig Stumpfes machen.“
4. Gesellschaftskritisches Geschunkel im Seemanns-Style
In „Wie Zuhause“ besingt Alligatoah üblich ironisch das Reiseverhalten der heutigen Gesellschaft, die beispielsweise um die halbe Welt fliegt, um sich dort – durch Gentrifizierung und Digitalisierung beeinflusst – im Starbucks um die Ecke von einer deutschen Kellnerin bedienen zu lassen und sich dabei pudelwohl und „wie Zuhause“ fühlt – auch wenn die Social-Media-Postings und der Drang, mit einer neuen Persönlichkeit in die Heimat zurückzukehren, selbstverständlich belastend sind.
Diesen Track hat der Sänger aber nicht nur alleine umgesetzt, sondern sich für eine weitere Version die norddeutsche Seemannsband Santiano mit ins Boot geholt und so Genre-Welten aufeinandertreffen lassen.
5. Traumhaus – Mühle
Großes Haus, Garten, weißer Holzzaun, Pool und Sauna … so in etwa dürften einige Klischee-Beschreibungen des Traum-Eigenheims einiger Menschen klingeln. Aber nicht so bei Alligatoah. Der würde nämlich viel lieber in einer Mühle wohnen. Es hat einen Hang zu extravaganten Wohnobjekten und dieses hat es ihm besonders angetan. Ein Leuchtturm hingehen wäre ihm zu kitschig; ein Hausboot wäre auch noch okay.
6. Er möchte keine Drogen mit dir nehmen – wäre zu einfach
Alligatoah wurde aufgrund seines Songs „Willst du?“ nicht nur einmal gefragt: „Willst du mit mir Drogen nehmen?“ Seine sehr klare Antwort: „Nein.“ Obwohl er das Konzept von Drogen eigenen Angaben zufolge als tolle Erfindung erachtet, da sie durch chemische Prozesse innerhalb kürzester Zeit Glücks-Gefühle auslösen können. Er selbst erreicht dieses jedoch auch anders – durch das Schreiben von Songs oder Alben beispielsweise. Andere Substanzen einzunehmen, um das zu erzielen, wäre für ihn „eine zu einfache Abkürzung“, er geht lieber den umständlichen Weg.
7. Kopfkino statt Filme schieben
Dass Alligatoah ein Talent für sehr bildhaftes Schreiben besitzt und häufig mit faszinierenden und Grenzen austestenden Stücken um die Ecke kommt, ist kein Geheimnis. Diese Begabung wollte er ursprünglich für etwas ganz anderes nutzen. Nach seinem Abitur absolvierte er zunächst eine Ausbildung als Grafiker mit dem Ziel, Regisseur zu werden. Daraus wurde zwar nichts, aber seine kreativen Gedanken kann er ja zum Glück jetzt woanders rauslassen.
8. Dunkel war’s, der Mond schien helle …
… so startet ein Scherzgedicht eines unbekannten Autors, dessen älteste Niederschriften vermutlich aus dem Jahr 1898 stammen – oder doch eher von 2016? Da hat Alligatoah das lyrische Schriftwerk nämlich zu einem Song und Teil von SCHLAFTABLETTEN ROTWEIN I gemacht. Der Text fällt durch zahlreiche Paradoxien auf, wie beispielsweise die Zeilen:
„Dunkel war’s, der Mond schien helle, als ein Wagen blitzeschnelle
Langsam um die Ecke fuhr, morgens früh um sechzehn Uhr
Drinnen saßen stehend Leute, schweigend ins Gespräch vertieft
Als ein totgeschoss’ner Hase auf der Sandbank Schlittschuh lief“
9. 80er-Jahre Porno-Peitsche
Dass Alligatoah eine Schwäche für Filmemacherei und den Umgang mit bewegten Bildern hat, wussten wir bereits. Ebenso ist uns bekannt, dass seine Kreativität und der Hang zur Provokation ihn zu einigen sehr expliziten Werken bewegt haben – wie zum Beispiel zu dem Track „Fick ihn doch“, in dem er die Rolle eines notorisch eifersüchtigen Partners einnimmt. Filmisch wird dieses Stück untermalt von Pornos der 80er-Jahre, die neu zusammengeschnitten wurden, um am Ende das fertige Musikvideo zu ergeben. Da dieser Clip oft rausgefiltert wird und nur zensiert und altersbeschränkt abrufbar ist, könnte dieses Kunstwerk einigen entgangen sein. Ansehen könnt ihr es hier – vielleicht.
10. Der Waldbursche
Der 34-Jährige hat im Laufe seiner Karriere schon einige Alben, Singles und EPs veröffentlicht. Dabei legt er viel Wert auf ein besonderes Erlebnis während des Entstehungsprozesses seiner Tracks – und so war es auch bei MUSIK IST KEINE LÖSUNG. Dieses hat er nämlich nicht Zuhause oder in einem ganz gewöhnlichen Tonstudio entwickelt, sondern in seinem ganz persönlichen, kleinen Hüttenstudio mitten im Wald.